Hauskauf/Hausbau realistisch oder doch nicht?

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S

sam78

hallo zusammen

ich beschäftige mich seit einer weile mit dem thema hauskauf/hausbau.

ich bin 36 jahre jung. ich habe mein leben lang kein anständiges gehalt gehabt, so dass ich spät noch eine zweite ausbildung (bachelor) machte, welche ich nun vor drei jahren abgeschlossen habe. in der zwischenzeit habe ich ausbildungs- und steuerschulden nachbezahlt. erspartes ist mittlerweile auch schon 10'000 in bar und 20'000 in der pensionskasse da. ich bin alleinstehend.
monatliches nettogehalt beträgt derzeit 4100.- franken (nach abzug der sozial- und pk-beiträge, vor steuer) bei 80 Stellenprozenten. gehalt wird jährlich um ca 150.- steigen. arbeitsplatz ist nicht unbedingt auf die dauer gesichert, habe jedoch eine ausbildung mit welcher ich jederzeit was neues finden würde (sogar besser bezahlt)

ich bin schweizer und lebe seit eh und jeh in basel, praktisch an der grenze. seit ich meine erste wohnung bezog (vor 15 jahren) sind hier die mietpreise um ein drittel gestiegen, bereits zum zweiten mal fliege ich wegen einer gesamtsanierung aus dem haus. Des Weiteren hab ich andauernd statikprobleme wegen meinen beiden wasserschildkröten und darf den garten nicht nutzen. meine nettomiete beträgt derzeit 1210.- franken. ich möchte sowieso gerne aufs land ziehen und würde gerne hühner und ziegen halten. kurzum: ich will nicht mehr mieter sein und ich möchte raus aus der stadt.

jetzt ist es so, dass bestandsbauten in der nordwestschweiz ab ca 400'000 aufwärts kosten - in der regel sind die aber viel zu gross und müssen saniert werden. ein 80 m2 Bungalow neu mit land und Baunebenkosten gäbe es ab knapp 500'000.-. das wäre mit meinem gehalt kaum stemmbar. alternativ müsste ich in den kanton jura, dann wird aber der arbeitsweg zu weit...

warum also nicht über die grenze ziehen... (deutschland; frankreich ist keine option)
aber auch hier: in vernünftiger distanz sind die vorhanden bestandsbauten viel zu gross und oder in schlechtem zustand. für die guten objekte gibts eine riesige nachfrage. aufgrund der ganzen, ich sag mal "lockangebote" auf den immobilienseite überlege ich mir ob allenfalls ein kleiner neubau realisierbar wäre.

folgende Überlegungen:
ich hätte gerne einen kleinen bungalow mit walmdach (massivbau). 80 bis 100 M2 wohnfläche (inkl. hauswirtschaftsraum), ohne keller. gleich beim bau, oder zu einem späteren zeitpunkt soll ein beheizbarer wintergarten (+- 20 M2) dazu kommen. als heizsystem hätte ich gerne eine Wärmepumpe (ich würde längerfristig energieautonomität anstreben wollen - das geht nicht mit gas und oel) und eine photovitalkanlage. warmwasseraufbereitung mit wärmerückgewinnung. das ganze im Kfw standard 70 oder besser.
das Haus würde keine Erker und sonstigen schnick schnack haben. ich möchte auch keinen carport (parkplatz auf rasensteinen reicht vollkommen) und nur die allernötigste umgebungsgestaltung. der bungalow kann/darf "standardaussenmasse" haben. den innengrundriss möchte ich selbst definieren.

meine berechnungen:
* 108'000 - Haus 1200.- pro M2 Kfw70 pro M2
* 28'000 - wintergarten (20 M2 x 1400.- willkürliche annahme)
* 30'000 - anschluss, Baunebenkosten und kaufnebenkosten
* 10'000 - minime umgebungsarbeiten
* 20'000 - reserve

= 196'000.- ohne land

erschlossenes Bauland gibts im südschwarzwald, mit weniger als 45 minuten fahrzeit, nach basel zwischen 50'000.- und 150'000.-, je nach lage, Größe, erreichbarkeit.

da budget würde ich nicht über 250'000.- euro setzen wollen. also eher knapp.
bei 50'000.- Eigenkapital (sollte in zwei jahren da sein), müsste ich eine Hypothek von 200'000.- euro aufnehmen.

es bestünde auch die möglichkeit eigenleistungen (ich reiße mich aber nicht darum) zu erbringen, ich denke da va an Malerarbeiten und die bodenbeläge; die gartengestaltung möchte ich sowieso selbst machen. das dürfte doch ein paar tausender einsparungen bringen...

bei 1.5 % zins und 3 % amortisation/tilgung ergebe das eine monatlich belastung von 750.- euro - das haus wäre nach 27 jahren abbezahlt. die 750.- euro entsprechen ca 830.- franken; also 380.- franken weniger als meine jetzige nettomiete. da ich in einem "undichten" haus wohne, abartig hauswartskosten etc bezahle, würden im Eigenheim auch die Nebenkosten nicht ansteigen. derzeit bezahle ich an Nebenkosten und Strom 400.- franken pro monat....

ich würde nun gerne von euch wissen ob ihr es mit den genannten finanzen sinn macht sich Eigentum zuzulegen? ob meine berechnungsannahmen realistisch sind oder doch eher etwas realitätsfremd? habe ich etwas vergessen?
würdet ihr das ganze weiterverfolgen und wenn ja, wie würdet ihr weiter vorgehen?

ich bedanke mich bereits im voraus, für hoffentlich zahlreiche rückmeldungen.

gruss,
samuel
 
B

Bieber0815

monatliches nettogehalt beträgt derzeit 4100.- franken (nach abzug der sozial- und pk-beiträge, vor steuer)
Ich kenne die Steuer nicht, aber aus Sicht eines normalsterblichen Deutschen hast Du ein fürstliches Einkommen ;-). Die Schweiz ist teuer ... Meiner Meinung nach, ist Dein Plan machbar. Du wirst dann pendeln müssen (hast Du diese Kosten berücksichtigt?).
 
S

sam78

hi!

ja, die schweiz ist so teuer, dass man mit einem guten gehalt nirgends hinkommt...
steuern wären in D etwas höher als in CH - mit diesem einkommen gehts gerade noch so - drüber wirds dann schlimm ;-)

ja, hätte kosten fürs pendeln (kann man in der CH von der steuer abziehen . in D nicht?). allerdings würden ja auch die autokosten (versicherung, steuer, anschaffung, Reparatur, service) sinken.

ist meine kostenaufstellung in etwa realistisch?

grüsse,
samuel
 
Zuletzt aktualisiert 20.05.2024
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